Verrückt ist, die Welt so zu sehen, wie sie ist
Alles erzählt uns eine Geschichte.
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Doch wir sehen nicht genau hin.
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Der Schweiß auf der Stirn.
Die Haare im Bett.
Die Falten auf der Stirn.
Der Lippenstift am Kragen.
Der Dreck unterm Nagel.
Die Krümel auf dem Tisch.
Das Blei an der Hand.
Die getrocknete Träne im Gesicht.
Die Narben am Arm.
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Doch wir sehen nicht genau hin.
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Der Knacks in der Würde.
Die fehlende Liebe in der Umarmung.
Die Wunde in der Seele.
Die Trauer hinter den Lidern.
Der Schreck in den Gliedern.
Der Riss im Stolz.
Die Leere im Blick.
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Doch wir sehen nicht genau hin.
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Die Suche des Freiers nach Erlösung.
Die Suche der Nonne nach Anerkennung.
Die Suche des Künstlers nach dem Sieg.
Die Suche des Fußballers nach Kreativität.
Die Suche des Bettlers nach Sinn.
Die Suche des Philosophen nach Geld.
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Glück gehabt kurz vor dem Tritt in Hundekot.
Pech gehabt beim Rendez-Vous.
Glück gehabt vor dem Senf-Fleck auf dem Hemd.
Pech gehabt beim Überqueren der Straße.
Glück gehabt beim Stolpern über den Bordstein.
Pech gehabt mit der Entlassung.
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Verrückte Welt manchmal.
Die augenscheinlich kleinen Dinge ganz groß.
Würde wir doch nur genauer hinschauen.
Die Welt wäre gar nicht so verrückt.