Selbstverständliches Vertrauen
Menschen über Menschen.
Wir sind abhängig voneinander.
Wir können nicht, ohne die Hilfe von anderen.
Weder das Geboren-Werden, noch das Sterben.
Irgendwie sind wir immer auf das Werk von weiteren unserer Spezies angewiesen.
Die Kleidung, die wir tragen.
Die Autos, die wir fahren.
Die Filme, die wir schauen.
Die Lieder, die wir hören.
Das Essen, was wir zu uns nehmen.
Das Wasser, mit dem wir duschen.
Die Abflüsse, mit denen wir scheiß viele Dinge in die Kanalisation befördern.
Die Ampeln, die unseren Verkehr steuern.
Die Straßen, auf denen wir gehen.
Alles ist von Menschenhand erschaffen und wird von Menschenhand kontrolliert.
Dabei können wir uns jeden Tag glücklich schätzen.
Schließlich leben wir nicht nur in einer Welt von gegenseitiger Abhängigkeit.
Wir leben mehr denn je im Zeitalter des Vertrauens.
Wo wir früher unser eigenes Essen, eigene Kleidung, und wenige Fahrzeuge hatten,
habe wir heute unsere Selbstbestimmtheit am Eingang in den Supermarkt abgegeben.
Jeden Tag vertrauen wir unser Leben, tausenden von fremden Menschen an.
Wenn wir die Straßen überqueren.
Wenn wir im Restaurant Essen bestellen.
Wenn wir uns die Zähne putzen.
Ich finde diese Tatsache so elementar, dass ich zwischendurch
einfach inne halte und dankbar dafür bin.
Dankbar für eine Selbstverständlichkeit, die nicht unbedingt selbstverständlich ist.