Krank im Konjunktiv
Ich habe Angst davor,
dass mein Körper den Geist aufgibt.
Ich nicht mehr in der Lage wäre,
eigenständig zu laufen,
einzukaufen,
auf Toilette zu gehen.
Der Punkt, an dem alles schwer sein würde.
Muskeln von Tag zu Tag schwächer würden.
Und ich bald nur noch ein Haufen Haut und Knochen wäre.
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Das größte Dilemma,
dass ich dann nicht mehr spielen könnte.
Ich würde mich gefangen fühlen.
In meinem Körper, der nicht mehr seinem Herr gehorcht.
Oder gehorchen will,
aber das System versagt.
Wenn ich nicht mehr springen,
toben, krabbeln, schwimmen kann.
Ich wäre sehr traurig.
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Langsam würde ich eine Haltung einnehmen,
in der mein Geist meinen Körper aufgegeben hätte.
Nur noch Grisgram über die schlechte Welt.
Zu was bin ich zu gebrauchen, wenn ich nichts mehr physisch machen kann?
Stephen Hawking hat einen Weg gefunden.
Aber so ein Genie bin ich noch nicht.
Welchen Sinn hätte mein Leben?
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Diese Frage ist so schon schwierig genug zu beantworten.
Sich dann noch ein Szenario auszumalen,
welches wesentlich schlimmer als das jetzige ist,
macht es nicht einfacher.
Was ich hingegen beschlossen habe ist,
dass ich meinen Körper so lange wertschätze und pflege,
wie ich dazu in der Lage bin.
Für mich impliziert gesunder Körper - gesunder Geist.
Es kann doch nicht sein, dass wir heutzutage
alt mit gebrechlich gleichsetzen!
Ich sehe es anders. Ich sehe langfristig, schon heute.
Weil ich will, dass es immer Konjunktive bleiben!