Ich bin ein Egoist, der teilt
Probleme.
Ich habe sie.
Du vielleicht auch.
Ich habe eine ganze Menge.
Manchmal will ich einfach Schluss machen.
Sodass der Schmerz aufhört.
Lampen aus, Deckel zu, das wars.
Doch dann wird alles wieder gut.
Die Wolken ziehen vorrüber und die Sonne kommt raus.
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Dennoch sind diese Gedanken da.
Und am Einfachsten ist es,
sich über alles und jeden auzfregen.
Die sind Schuld.
Darum bin ich so schlecht drauf!
Ich kann nichts dafür...
Wie immer.
D'rüber reden kann ich den ganzen Tag.
Doch ich vergesse,
es wird davon nicht besser.
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Genauso wenig wird es besser,
wenn ich 'Adiue' sage.
Nur um die Probleme nichtig zu machen.
Vor allem stört mich,
dass diese Sicht eines der größten Beispiele von Egoismus darstellt.
Ich lasse nicht meine Probleme zurück,
sondern hinterlasse noch mehr dergleichen.
Ich zerstöre vermutlich einen Teil von meinen Angehörigen.
Diejenigen die Trauern.
Außerdem konfrontiere ich Unbekannte mit meinem Tod.
Und erwarte im Vorraus,
dass sie damit klarkommen.
Polizei, Sanitäter, Passanten.
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Und wenn ich mich beschwere,
über meine Probleme,
bei anderen,
hilft es auch nichts.
Ich belaste andere Menschen.
Und komme kein Stück vorwärts.
Ich bleibe auf der Rolltreppe,
raus aus meinen Problemen,
stehen.
Statt zu gehen.
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Ich höre lieber zu.
Horche nach.
Frage intensiver.
Gehe tiefer.
Denn jeder hat Probleme.
Und ich möchte helfen.
Denen die solche annehmen.
Das Paradoxe dabei ist,
reiner Altruismus ist es nicht.
Denn wenn ich helfe,
fühle ich mich erstens gut,
und löse meine eigenen gleich mit.
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Eine Hand wäscht die andere.
Was du gibst ist, was du kriegst.
Du gibst und du wirst bekommen.
Grundlagen.
Häufig unterbewertet.
Für mich funktioniert es.
Und ich glaube,
wenn wir uns auch im Alltag gegenseitig Hilfe anbieten,
werden wir eines Tages auch erhalten.
Wie, wo und was auch immer.
Gesunder altruistischer Egoismus!