Glasgesichter
Leere Gesichter
starren auf Glas
durch getrübte Augen
in flackernde Lichter
formierende Pixel
die dem Schauenden
das Gefühl von
Verbindung geben sollen.
Vernetzt wie noch nie
isoliert wie selten zuvor.
Abhängigkeit durch technische Raffinesse,
Verlust von menschlichem Interesse.
Nie allein.
Stets zu zweit.
Manchmal getrennt
wegen schlechten Empfang
oder Akku-Erschöpfung.
Kümmern uns mehr um
unsere digitale Identität,
als um unser eigenes Selbstbild.
Laden die Batterien unserer
smarten Geräte mehr,
als uns selbst eine Auszeit
zu nehmen.
Wie wäre es
alte Gewohnheiten zu wechseln
wie alte Telefone?
Statt die Software upzudaten,
den Kopf frei zu kriegen?
Anstelle einer Schutzfolie gegen Kratzer,
Tagebuch gegen Stress.
Oder vielleicht viel simpler,
den Blick gen sternenklaren Himmel zu heben
und weniger auf rote kleine Punkte Acht zu geben.
Hinzuschauen, statt durchzuscrollen.
Tiefen Gefühlen Raum zu geben,
statt immerwährend Dopamin zu triggern.
Ruhe zulassen, statt Notifications öffnen.
Was wäre wenn?