Eisig und Stumpf
Manchmal will ich einfach nur schlafen gehen.
Mich hinlegen und träumen.
Nichts mehr sehen.
Nichts mehr hören.
Zu laut.
Zu viel.
Zu schnell.
Zu unangenehm.
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Heißt nicht, dass ich dem Diskomfort weichen will.
Mehr, dass ich meinem Komfort Platz einräume.
Ich härte mich ab.
Stehe früher auf.
Arbeite länger.
Mache Sport.
Halte Disziplin hoch.
Dusche kalt.
Et cetera.
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Doch wie viel "Abhärtung" ist 'genug' / zu viel...
Gibt es ein zu viel?
Und wofür das Ganze?
Immer mit dem Gedanken zu leben,
dass etwas schlimmes kommen kann,
ist nicht immer beruhigend.
Wenngleich guter Vorbereitung.
Es erzeugt eher Stress und Druck.
An Stelle von Erleichterung und Zuversicht.
Was bringt das ganze Training,
wenn die Sturheit das alles zu Nichte macht.
Weil ich schlussendlich an meiner eigenen Disziplin zerbreche.
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Nicht mein Ziel hart zu werden.
Abhärtung ja.
Abstumpfung nein.
Doch wo ist Grenze.
Wann ist der schmale Grad außer Balance?
Merke ich es?
Oder ist es erst dann offensichtlich,
wenn das Kind im Brunnen liegt?
Vielleicht sollte ich auf meinen Körper hören.
Vielleicht auf den Rat meines Umfeldes.
Vielleicht ein bisschen weniger probieren.
Wenn weniger, mehr ist?
...