Drahtseilakt
Da gibt es diese Menschen,
die immer zufrieden sind.
Da gibt es diese Menschen,
die nach und nach aufgeben.
Da gibt es diese Menschen,
die alles zum Kotzen finden und schnell in den Urlaub wollen.
Grade dort angekommen,
ist das Wetter zu....(bitte Lücke füllen),
der Strand zu....
und es gibt viel zu wenige...
Hauptsache mekern.
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Dabei liegt es nicht an den Umständen.
Oder an den Leuten selbst.
Es ist ihr Umfeld.
Wie sie aufwachsen.
Welche Freunde sie haben.
Was für Menschen in ihrem Bekanntenkreis sind.
Wie oft, folgen Kinder den Karrierewegen der Eltern?
Wie sehr, ähneln sich Sprache, Verhalten und Gewohnheiten in Freundeskreisen?
Wie werden die Veränderungen des Einzelnen in der Gruppe aufgenommen?
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Alles schön und gut.
Oder alles häßlich und schlecht...
Diese Dynamik gibt vielen
Halt,
Anerkennung,
Zugehörigkeit,
Bestätigung,
Lob,
Wohlwollen.
Hinterfrage ich mich dabei?
Eher nicht!
Ist schließlich alles bestens...
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Ist alles bestens?
Wenn ich ständig gesagt bekomme,
dass ich das toll mache, jenes gut mache,
das gut kann und jenes an mir liebreizend ist?!
Der Grad ist schmal.
Drahtseilakt.
Stürze ich ab in die Tiefen von Nettigkeiten und Lobpudelei,
oder schaffe ich in immer höheren Höhen zu balancieren und weiter zu kommen?
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Ich brauche Mut
und Selbstvertrauen
und Neugierde
und Enthusiasmus
und Lebensfreude
und Ehrgeiz
und Aufmerksamkeit.
Trotz des Lobes die Stille in mir bewahren.
Den Balancierstab grade zu halten.
Durchzuhalten.
Das Lob erleichtert den nächsten Schritt.
Aber der nächste Schritt ist nicht das Ende, nicht das Ziel.
Zu viel Lob - Hochmut kommt vor dem Fall.
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Ich will höher und nicht stoppen.
Kühler Kopf, Herzklopfen, Schweiß, Konzentration.
Ich pulsiere vor Leben.
Vor Begeisterung und Anstrengung.
Zum Glück höre ich nicht auf zu viel Lob.
Links rein, rechts raus.
Sonst würde ich es gar nicht erst versuchen.
Bis hier hin war ja "alles klasse/super/toll...!".
Warum weiter probieren?
Weil ich mehr kann.
Weil ich mehr will.
Deshalb wage ich den nächsten Schritt.
Immer wieder...