Bettgeflüster vom Loslassen
Ich beginne zu schreiben.
Schreibe wortwörlich meine Gedanken auf.
So wie sie mir gerade in den Sinn kommen.
Zeile für Zeile.
Ich denke an die Musik, die ich gerade im Ohr habe.
Etwas zum Relaxen.
Um in den Schreib-Modus zu kommen.
Und die Gedanken fließen zu lassen.
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Wie oft machen wir das eigentlich?
Uns die Zeit zu nehmen, unsere Gedanken zu verfolgen.
Zu schauen, wohin sie uns treiben.
Woher sie kommen.
Wie sie verknüpft sind.
Immer Kausalität?
Eher nicht.
Zumindest nicht bei mir...
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Insbesondere am Abend kennen die meisten dieses Phänomen.
Jahrmarkt im Kopf.
Während man gerade am Schießstand steht und sich konzentrieren will,
hört man die Durchsage bei den Autoscootern:
"Und nooooocccchhhh eine RRRRRRRRRundeeee!"
Trittbrettfahrer.
Brett vorm Kopf.
Kein Fokus möglich.
Einschlafen erst recht nicht.
Kopf will noch 'ne Runde drehen.
Karusell.
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Kreise hatte ich öfters im Leben.
Familienkreis.
Mannschaftskreis vor dem Spiel.
Kreisberechnung.
Manchmal sind aus Kreisen Krisen geworden.
Und diese Krisen in meinem Kopf wieder zu Kreisen.
Teufelkreise.
Teufel fährt wohl gerne Karusell.
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Wie abschalten?
Entkommen möglich?
Ich habe nicht immer eine Lösung dafür.
Manchmal hilft Meditation,
Musik,
Meer,
Massagen,
Malerei,
Mittagessen,
Mariuhana.
Obwohl zum Letzteren kann ich nicht viel sagen.
Vielleicht hilfts.
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Häufig bin ich zu starr.
Unflexibel.
Halte fest.
Lasse nicht los.
Doch so oft, habe ich die Erfahrung gemacht,
wenn ich loslassen, hört es auf.
Das Drehen, die Angst, der Schmerz, die Wut.
Einfach loslassen.
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Ich muss mich für die Dinge öffnen.
Meine Hand, meine Gedanke, mein Herz.
Loslassen was war und reinlassen was kommt.
Leere.
Für einen Augenblick.
Doch ich fülle sie.
Schließlich ist das meine Aufgabe.
Ich erwarte von niemandem meine Löcher zu stopfen.
Und vielleicht, ganz vielleicht kommt zurück das,
dem ich die Freiheit gab.
"Was Du liebst lass frei. Kommt es zurück, gehört es Dir - für immer."