Allein unter Menschen
Jeden Tag gehe ich raus und nehme mir die Zeit.
Ich werde unsichtbar.
Ich sehe Menschen an mir vorbei ziehen.
Nehme ihre Bewegungen wahr, ihre Geräusche, ihre Eile.
Gleichzeitig bin ich unsichtbar.
Unsichtbar für sie.
Sie sind in sich selbst gefangen, in ihren Gedanken, Sorgen, Ängsten.
Spreche ich jemanden an, wacht er auf.
Ist für einen kurzen Moment noch schlaftrunken.
Orientierungslos.
Er schaut mich durch seine Fenster an.
Als läge zwischen mir und ihm noch die Hauswand.
Seine Gedanken. Sein Traum.
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Abgeschottet, aus Angst das Haus zu verlassen.
Riskieren die Straßen entlang zu gehen.
Risiko von Autos überfahren zu werden.
Risiko, Gefühle zu zeigen.
Niemand will verletzt werden.
Es gibt so viele Menschen auf diesem Planeten und doch lassen wir uns von ein paar wenigen die Freuden nehmen.
Lassen uns Schmerzen zufügen.
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Doch diese Menschen haben auch die Möglichkeit, uns glücklich zu machen.
Wenn wir es zulassen.
Wenn wir die Gemeinsamkeiten erkennen.
Dass wir beide nicht verletzt werden wollen.
Dass wir beide fühlen.
Dass wir Menschen sind.
Uns trennen heute so viele Dinge.
Wir verlernen, unsere Gemeinsamkeiten wahrzunehmen.
Wir schauen nur noch nach dem, was uns unterscheidet.
Wir wir uns abgrenzen.
Um uns besser zu fühlen.
Um uns überlegen zu fühlen.
Um unseren Schmerz der Entzweiung zu übergehen.
Weil wir uns kaum noch wahrnehmen.
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Was ist der Weg aus dem Dilemma?
Ist es Liebe?
Ist es Wahrhaftigkeit?
Ist es Empathie?
Ist es Vertrauen?
Ist es wahrhaftiges, vertrauens- und liebevolles Intersse?
Ich glaube, es ist das, was uns vereint,
statt das, was uns trennt.